2000 - Theologische Weggemeinschaft von Männern und Frauen

Die Bayerische Pfarrbruderschaft wurde 1934 im Kirchenkampf gegründet. Mit der Theologischen Erklärung von Barmen hat sie das Bekenntnis zu Jesus Christus totalitären Machtansprüchen entgegengesetzt. Dieses Bekenntnis zum Widerstand wurde in den „Grundsätzen“ formuliert. Um diese Tradition zu würdigen, hat die Bayerische Pfarrbruderschaft bis heute diesen Namen beibehalten. Aus diesem Erbe heraus formulieren wir immer wieder neu - wie das Beispiel der „Leitsätze“ von 1967 und des „Standortes 1994“ zeigt - in welcher Weise die Kirche von heute kritisches Denken braucht.

Heute sind wir eine Gemeinschaft von Pfarrerinnen und Pfarrern, deshalb gab sich die Pfarrbruderschaft den Namenszusatz „Weggemeinschaft“. Über Unterschiede des Alters, des Amtes und der Meinungen hinweg suchen wir das Gespräch miteinander. Wir stehen füreinander ein, stärken uns gegenseitig darin, unseren Glauben öffentlich zu verantworten und dort Widerstand zu leisten, wo es heute angezeigt ist. Die Kraft dazu finden wir wir im Hören auf das Wort Gottes, im gemeinsamen Gebet und in der gottesdienstlichen Feier. Wir wissen uns der theologischen Arbeit verpflichtet und stellen uns den ethischen, sozialen und politischen Herausforderungen der Zeit.

Dazu suchen wir auch Bündnispartner außerhalb unserer eigenen Kirche. In Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen entdecken wir das gemeinsame Ringen um verantwortetes Leben in einer globalen Welt. Daraus erwächst Solidarität und Verantwortung gläubiger Menschen, die zu der Verpflichtung führt, daß jeder Mensch an seinem Ort für die Würde der Menschen und ihrer Rechte im Horizont von Globalisierung und Weltwirtschaftsordnung eintritt. Aufgrund der Geschichte unseres Landes sehen wir eine besondere Aufgabe in der Verständigung zwischen Christen und Juden.