Das Karl-Steinbauer-Zeichen wurde im Jahr 2009 an Sabine Czerny, Grundschullehrerin aus Fürstenfeldbruck vergeben

Verleihung des Karl-Steinbauer-Zeichens 2009 an Sabine Czerny, Grundschullehrerin aus Fürstenfeldbruck

Foto: Frieder Jehnes

In ihren Schulklassen ist es Frau Czerny mehrfach gelungen, ihren Schulkindern so viel Freude am Lernen zu vermitteln, dass sie allesamt gute bis sehr gute Leistungen erbrachten. Diese pädagogischen Erfolge wurden ihr verboten, um das Prinzip der Auslese nicht zu unterlaufen. Nach ihrer Versetzung an eine andere Schule darf sie derzeit nur erste Klassen unterrichten, in denen es noch kaum Bewertungen gibt. Im Unterschied zu vielen anderen Kolleginnen hat Frau Czerny beschlossen, das Problem öffentlich zu machen und mit ihrem Namen dafür einzustehen. Sie betonte deshalb, dass sie die Anerkennung auch stellvertretend für viele ihrer Kolleginnen entgegen nehme. Die Anfragen an ein Schulsystem, das auf Auslese beruht und deshalb zwangsläufig Verlierer hervorbringen muss, seien unter Lehrkräften weiter verbreitet, als es den Anschein habe. In ihrer Kritik wird Frau Czerny vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband unterstützt. Klaus Wenzel, der Vorsitzende dieses Verbandes, in dem übrigens auch Theologinnen und Theologen als Mitglieder willkommen sind, hielt eine beeindruckende Laudatio, in der er für eine umfassende Reform des Schulsystems warb.